Kammermusik für Klarinette, Bratsche und Klavier

19.09.2015 – 19:30Uhr

Carl Reinecke (1824-1910): Trio A-Dur op. 264 für Klarinette, Viola und Klavier.
Leo Smit (1900-1943): Trio für Klarinette, Viola und Klavier.
Max Bruch (1838-1920): Acht Stücke op. 83 für Klarinette, Viola und Klavier.

Das Programm des Abends ist einer eher seltenen Kammermusikbesetzung gewidmet: Nicht die typische Klaviertriobesetzung mit Violine und Violoncello als Kammermusikpartner des Klaviers, sondern die ausgefallenere Kombination mit Klarinette und Viola inspirierte die Komponisten Reinecke, Bruch und Smit zu einigen ihrer bewegendsten Werke. Den wärmeren, aber auch herbstlicheren Klang beider Instrumente hatte u.a. auch Brahms in einigen seiner Alterswerke für sich entdeckt, und auch Reinecke und Bruch schreiben hier in hohem Alter eine teils wehmütige, rückblickende Musik von einer großen, auf alle Äußerlichkeit verzichtenden Reife.

Carl Reinecke war kompositorisch zunächst stark von Schumann und Mendelssohn geprägt. Von 1860 bis 1895 war er Leiter des Gewandhausorchesters Leipzig, und unterrichtete als Klavier- und Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium so bedeutende Persönlichkeiten wie Max Bruch, Edvard Grieg u.a.

Mit dem niederländischen Komponisten Leo Smit (1900-1943) erinnern wir in diesem Programm stellvertretend an die vielen vergessenen jüdischen Komponisten, die unter der Nazi-Herrschaft deportiert und ermordet wurden. Leo Smit studierte in Amsterdam und Paris, wo er zahlreiche Einflüsse durch Kollegen wie Ravel, Strawinsky, Milhaud, Poulenc, Honegger u.a. aufnahm. Er etablierte sich als einer der wichtigsten Persönlichkeiten im niederländischen Musikleben

Ähnlich wie sein Lehrer Carl Reinecke entdeckte Max Bruch die Kombination von Klarinette und Viola in seiner späten Schaffensphase, stilistisch in der Nähe von Brahms stehend.

Die drei Musiker des Abends haben bereits in verschiedenen Kammermusikformationen zusammen musiziert.

Mara Smith ist stellvertretende Solobratschistin des Sinfonieorchesters Münster und passionierte Kammermusikerin.

Die Klarinettistin Sara Tavassoli aus Teheran spielt in der Klassischen Philharmonie Bonn und ist Mitglied im renommierten West-Eastern Divan Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim.

Der Pianist Michael Preiser ist am Theater Krefeld und Mönchengladbach als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung engagiert und zeichnet seit 2010 für diverse Musiktheaterproduktionen musikalisch verantwortlich.